Langsam wird es frisch. Und kälter. Und er zieht wieder durch die Gassen und hängt sich in die Bäume. Der Nebel, la nebbia, nun läuft er zu Hochform auf. Wir könnten dem Vielgehassten nun die Ehre erweisen und ihn feiern. Mit einem Wein, der nach ihm benannt ist: Nebbiolo. Die Nebbiolo-Traube ist eine der bekanntesten piemontesischen Rebsorten. Vielleicht hat sie ihren Namen aber auch aufgrund des weissen, nebelähnlichen Belags, der die Traube bei Vollreife belegt.
Nebbiolo gehört zu den am langsamsten reifenden Sorten überhaupt und ist auch sonst anspruchsvoll. Die Traube liebt kalkhaltige Mergelböden und steile Süd- oder Südwestlagen, ihre Ansprüche sind eher hoch und der Anbau schwierig. Deshalb finden sich ausserhalb des Piemonts nur wenige Namhafte, die grossen Nebbiolos sind Piemonteser. Und zwei der wohl edelsten Weine Italiens sind Nebbioli: Barolo und Barbaresco. Weine aus dieser Traube sind intensiv, dicht und schwer, mit Eindrücken von Rosen und Teer, vielleicht auch Zedernholz. Sie sind wuchtig und beinhalten äusserst viele Tannine, in der Farbe sind sie erstaunlich hell. Der Nebbiolo ist ein starker Begleiter mit Profil und Charakter und nimmt es gerne mit kräftigen Speisen auf. Deshalb feiern wir ihn und den Nebel mit einem deftigen Eintopf.
Bei Schmuddelwetter gibt es kaum etwas Gemütlicheres, als sich einen schönen Eintopf zu zaubern. Die Gerüche wehen verlockend durch die Küche und das langsame Schmoren webt die Zutaten zu einem dichten Gaumenfest. Der Nebbiolo blinkt im Glas und die Passung ist perfekt. Und wenn Sie schon mit dem Nebbiolo starten wollen: Ein würziger Käse passt ebenfalls. So macht Nebel vielleicht plötzlich Spass. Oder zumindest weniger aus.
Der Beitrag Nebbiolo, der Nebel-Wein erschien zuerst auf Weinblog.