
Wie genau wirkt das Terroir auf den Charakter eines Weines? (Bild: Flavia Vergani)
Fachvokabular ist nicht jedermanns Sache und mit einigen tut man sich besonders schwer. Viel diskutiert im Weinbereich ist der Begriff Terroir, er ist fester Bestandteil von Weindiskussionen und doch irgendwie schwierig zu fassen. Böse Zungen behaupten, es gibt ihn eigentlich nicht. Und Experten schwören, dass sie ihn herausschmecken können.
Im Grunde genommen geht es beim Begriff Terroir um den Einfluss, den das Gelände als Ganzes auf den Wein hat. Damit ist der Boden, seine Geologie, seine Lage und das Klima gemeint. Nicht nur im Weinbau wird von Terroir gesprochen sondern in vielen Bereiche der Landwirtschaft, zum Beispiel auch bei Kaffee oder Kakaobohnen. Aber wie genau wirkt er nun auf den Charakter eines Weines?
Am Einleuchtendsten ist wahrscheinlich der Einfluss des Klimas: Durch mehr Sonne gibt es mehr Fotosynthese und damit mehr Zuckerbildung in den Trauben. Der Zuckergehalt führt bei der Gärung zu mehr Alkohol. Und mehr Alkohol nimmt man wahr man, die Weine werden schwerer und trockener. Also kann man sagen: Grundsätzlich führen sonnige Gebiete zu alkoholhaltigeren Weinen.
Die Lage an sich spielt auch eine grosse Rolle. In Steillagen beispielsweise fliesst das Regenwasser schneller weg, dadurch sind Böden weniger fruchtbar und Reben arbeiten härter. Sonnenlagen führen zu höherem Alkoholgehalt (siehe oben) und die Höhe über Meer beeinflusst den Säuregehalt. Je höher gelegen der Rebberg ist, desto kühlere Temperaturen herrschen vor und umso stärker ausgeprägt ist die Säure im Wein.
Die Pflanzen nehmen über die Böden diverse Nährstoffe auf. Je nach Bodenart sind diese in unterschiedlichen Mengen vorhanden und man shmeckt man diese auch im Wein. Jede Rebsorte hat wiederum ihre eigenen Anforderungen an die Bodenbeschaffenheit. Die perfekte Kombination des Terroirs ergibt sich, wenn das Zusammenspiel von Boden, Lage, Rebsorte und Klima optimal harmoniert.