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Börsengang des Gambero

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Der Börsengang hat sieben Millionen Euro in die Gambero-Kassen gespült.

Die Aktiengesellschaft Gambero Rosso S.p.A. ist seit 23. November 2015 an der Spezialbörse AIM Italia für kleine und mittlere Unternehmen quotiert. Damit ist der Gambero das weltweit erste Medienhaus aus dem Wein- und Gastronomiesektor, dessen Aktien an der Börse gehandelt werden. Der Börsengang hat sieben Millionen Euro in die Gambero-Kassen gespült. Nach Abschluss dieser Kapitalerhöhung werden somit rund 25 Prozent des Gambero-Kapitals auf dem Aktienmarkt platziert sein.

Der in Deutschland vor allem für seine Wein- und Restaurantführer bekannte Verlag prämiert in Italien auch Olivenöle, Kaffee-Bars oder Hotels, gibt eine Zeitschrift heraus und ist mit einem eigenen Pay-TV-Kanal der unbestrittene Platzhirsch der Branche. Nun will die «rote Garnele» ihre Aktivitäten in den Bereichen Fernsehen und Web, Angebote für Schulen, Bücher und Guides sowie Veranstaltungen massiv ausweiten, wofür in den nächsten Jahren rund 14 Millionen Euro investiert werden sollen.

Das kann sich der Gambero nicht nur wegen der erfolgreichen Kapitalerhöhung problemlos leisten, denn auch das Geschäft läuft nach einem Krisenjahr wieder blendend. Resultierte 2013 noch ein Verlust von 1,1 Millionen, erzielte die Firma 2014 bei einem Umsatz von knapp 15 Millionen einen Gewinn von 880’000 Euro.

Der Börsenwert des Gambero wird auf etwa 20 bis 24 Millionen Euro geschätzt – nicht schlecht für ein Unternehmen, das 1986 als achtseitige Beilage in der kommunistischen Tageszeitung «Il Manifesto» gestartet ist. Der finanzielle Erfolg hat allerdings auch seinen Preis: Heute arbeiten beim Gambero noch 90 Leute und nicht mehr 145 wie noch vor fünf Jahren.
(Text: Markus Blaser)

Dieser Artikel ist erschienen in der Zeitschrift «Merum» (Ausgabe 6/2015), bestellbar hier.


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